Wanderrudern - Wir reisen mit dem (Ruder) Boot
Für sehr viele Rudervereine ist das Wanderrudern das wichtigste Element ihres Sports.
Eine Vereinswanderfahrt findet bei der SG Demag, wie fast in jedem Verein jährlich statt, hinzu kommen weitere Ein- oder Mehrtagesfahrten. Oft sind dies dann ganz besondere Erlebnisse auf den Flüssen und Seen Deutschlands und auch Europas.
Bei den SG Demag Wanderfahrten können neben erfahrenen RuderInnen auch Neulinge und Anfänger an den Fahrten teilnehmen. Gerade Vereinswanderfahrten werden für alle Altersklassen und Fitnesslevel geplant und entsprechend durchgeführt. Beim Wanderrrudern entsteht oft ein neues “Wir-Gefühl“ und auch noch Unerfahrene lernen schnell und entspannt die schönen Seiten des Reisens auf dem Wasser kennen.
Bei besten Wetter fand unsere Tageswanderfahrt Ruhr von unsrem Bootshaus in Wetter nach Essen Hügel statt. 12 Ruderinnen und Ruderer sind gegen 8 Uhr mit zwei gesteuerten Vierern gestartet. Begleitet wurden wir vom unserem Landdienst, der uns in Witten mit einem kleinen Frühstück versorgt hat. Auf unserer Fahrt Ruhr abwärts haben wir den Kemander See passiert. In Hattingen angekommen gab es beim Hattinger Ruderverein eine Pizzapause. Anschließen ging die Fahrt weiter über den Baldeneysee bis zum unserem Ziel Essen Hügel. |
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Unsere kleine Vereinswanderfahrt 2021 mit 8 Ruderinnen und Ruderern hat vom 16.-18. Juli auf dem Möhnesee stattgefunden, davon waren 3 “Neue“ an Bord. Unser Strandquartier war die Jugendherberge. Alle waren so motiviert, dass wir an allen drei Tagen noch vor dem Frühstück unsere erste Runde auf dem See bei aufgehender Sonne gefahren sind. | |
Am Freitag sind wir mit 12 Ruderinnen und Ruderer der SGD und Hattingen in Niederkassel mit dem Kirchboot gestartet. Trotzt Stau bei der Anfahrt konnten wir pünktlich gegen 17 Uhr unsere Fahrt auf den Rhein beginnen. Mit Beginn der Dämmerung sind wir planmäßig in unserem Zielhafen in Köln nahe des Schokoladenmuseums angekommen. Nach dem Abendessen in einer nahegelegenen Pizzeria sind wir zu Fuß nach Köln Deutz zu unserer Jugendherberge gelaufen und haben dort eingecheckt und den Abend ausklingen lassen. Am Samstag ging es nach dem Frühstück wieder zurück ins Boot. Das Wetter meinte es sehr gut mit uns, im Laufe des Tages verzogen sich alle Wolken. Es lagen ca. 60 Km vor uns und viel Zeit um einige Pausen zu machen. Zum Mittag gab es einen längeren Zwischenstopp mit Biergartenbesuch. Unser Ziel am Samstag war Düsseldorf. Am Sonntag lagen, nach dem Ablegen bei der Düsseldorfer Rudergesellschaft, weitere 40 km bei Sonne pur vor uns. Unser Ziel war zunächst der Duisburger Innenhafen wo wir eine Reservierung im Restaurant hatten. Im Anschluss sind wir die letzen KM bis zur Ruhr und unserem Fahrtziel direkt am Rheinorange gerudert. Zusammengefasst: Wir hatten eine tolle Fahrt, bei der alles nach Plan lief und wir großes Glück mit dem Wetter. Danke an unsere Fahrtenleiter Klaus! |
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Schon in den Anfängen der 60er Jahre reisten die SG Demag Ruderer und Ruderinnen auf Flüssen wie Rhein, Weser, Lahn, Mosel, Ems und natürlich auch der Ruhr. Besonders zu erwähnen ist die WF von Trier nach Koblenz und weiter über Duisburg und dann Ruhr aufwärts nach Wetter. Für diese längste Reise über 463km, noch dazu mit Gepäck und Zelt im Boot, benötigte die jugendliche Crew lediglich eine Woche. Einen ganz anderen Rekord stellt die Fulda Weser-Wanderfahrt dar: 1997 starteten 42 Aktive zu einer Wochenend-Ruderreise ab Hann. Münden.
Schon damals gab es erfahrene Organisatoren und Fahrtenleiter bei der SG Demag. In den Anfängen mit Hermann Thiel, Gerd Gloystein, Wolfgang Budde und weiter über Wanda und Walter Diehl sowie Roger Jakubeit und Werner Schmitt. Im Jubiläumsbildband der SG Demag von 2007 finden sich auf 22 Seiten über 100 Bilder mit verschiedensten Darstellungen dieser Wanderfahrten.
Seit 2011 übt Klaus Ullrichskötter das Amt des Wanderruderwartes engagiert aus. Neue Fahrziele waren u.a. die Donau von Regensburg nach Wien und Budapest, die legendäre Ilmenau-WF, eine Spreewald-WF Märkische Runde, die Ost-Berlin Tour mit 5 Jugendbooten sowie etliche Ruhr-WF bis Duisburg oder weiter bis Kleve
Unter seiner Leitung wurde das Kirchbootrudern populär, als Gemeinschaftsfahrten im Großboot fanden WF-Reisen im Großraum Berlin (200km Märkische Runde), in Venedig (Lagune mit Vogalonga), auf der Havel und Elbe ab Brandenburg über Hamburg bis Cuxhaven statt.
Viele deutsche Ruder-Vereine beteiligen sich an den Wanderruderwettbewerben des Deutschen Ruder-Verbandes. Seit 1937 zeichnet der DRV Wanderruderleute ab einer bestimmten “Jahres-Kilometerleistung“ mit einer Ehrennadel aus. Auch die SG Demag meldet ihre Mitglieder. In 2006 schafften 10 SG Demag Aktive - überwiegend Schüler und Jugendliche - die geforderten Kilometerleistungen Bei der Mitgliederversammlung der Ruderabteilung werden jeweils die Auszeichnungen vom Vorjahr verliehen.
Die Anforderungen sind nach Alter gestaffelt.
Bedingungen 2021 (reduzierte Anforderungen aufgrund der Corona-Pandemie)
Alter | Jahrgang | Gesamt-Jahres-km | davon Wanderfahrts-km |
19-30 | 1991-2002 | 500 (statt 1.000) | 100 (statt 200) |
31-60 | 1961-1990 | 400 (statt 800) | 80 (statt 160) |
61-75 | 1946-1960 | 300 (statt 600) | 60 (statt 120) |
ab 76 | 1945 und früher geborene | 250 (statt 500) | 50 (statt 100) |
Für den Erwerb des „Äquatorpreises“ , den der DRV seit 1983 verleiht, sind 40.077 km zu rudern, das Äquivalent des Erdumfangs. Die Nadel wird in Bronze, Silber und Gold verliehen und würdigt eine Ruderleistung, welche durch jahrelange wanderruderische Aktivität zustande gekommen ist.
Zum Erwerb des Äquatorpreises konnte die SG Demag noch keinem Aktiven gratulieren.
(Aus der Gruppe der älteren SGD-Wanderuderer gibt es 2 bis 3 Aktive, die mit 40 bis 60% der 40.077 km zu mindestens Richtung Erdumrundung unterwegs sind)
In den Gründerjahren erreichten die meist jugendlichen WanderfahrerInnen zusammen zwischen 6.000 und 10.000 Wanderruder-Kilometer im Jahr. Nach ganz schwachen Jahren (1973 – 1996) stiegen die gemeinsam geleisteten Wanderruder-KM wieder auf über 3000 KM pro Jahr. Seit 2012 und nach einigen schwachen Jahren reichen die zahlenmäßig weniger gewordenen Aktiven wieder an die alten Leistungen heran.